Ackerwinde

Convolvulus arvensis
© Copyright: Jouko Lehmuskallio
    • Höhe

      Der schlaffe und kletternde Stängel ist 30-80 cm lang.

    • Blüte

      Strahlig, breit trichterförmig, ca. 20 mm lang. Der Rand der weißen oder hellroten Blumenkrone ist schwach fünfteilig, etwas gefurcht. Die Blätter des fünfzähligen Kelches sind häutig berandet, spärlich behaart, gewölbt sowie an der Spitze rund und kurzborstig. Das zweizählige Gynoeceum ist verwachsenblättrig. Die Griffel des Gynoeceums sind miteinander verwachsen. Zwei Narben. Fünf am Grund der Blumenkrone angewachsene Staubblätter.

    • Blätter

      Wechselständig, gestielt, spärlich behaart. Die Blattspreite ist ganzrandig, länglich – fast linealisch, spießförmig. Die Basallappen sind am Ende spitz und oft nach außen gebogen (am Grund fast pfeilförmig).

    • Frucht

      Kapsel.

    • Standort

      Höfe, Gärten, Brachland, Wegränder, Häfen.

    • Blütezeit

      Juli-August.

    Die Ackerwinde ist eine mehrjährige Kletterpflanze mit Krautstängel. Beispielsweise in Mitteleuropa kann die Art ein sehr problematisches Unkraut sein. Ihr Wurzelwerk reicht in mindestens 2-3 m Tiefe. Jäten, Pflügen oder Eggen zerstören die Pflanze nicht, da aus den Knospen der abgebrochenen Wurzelstücke neue Triebe mit Ausläufern wachsen. Herbizide, d. h. Pflanzenvernichtungsmittel schädigen tief reichende Wurzelteile ebenfalls kaum.

    In Finnland, an der Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes, ist die Ackerwinde jedoch nicht zu einem störenden Unkraut geworden. Sie kam oft zusammen mit aus Russland importiertem Futter oder Getreide an ihre Standorte. Die an den Verladestellen finnischer Häfen wachsenden Ackerwindenvorkommen stammen aus dem Samenpool des Landes, aus dem der Ballast der Segelschiffe kam. Die Zaunwinde (Convolvulus sepium) ist eine in Finnland zur Familie Convolvulaceae gehörende, etwas verbreitetere Art als die Ackerwinde. Ihre Blüten sind groß (3-5 cm lang) und die Basallappen der oft herzförmigen Blattspreite sind kantig.

    Verbreitungskarte: Lampinen, R. & Lahti, T. 2021: Kasviatlas 2020. Helsingin Yliopisto, Luonnontieteellinen keskusmuseo, Helsinki.