Mehrjährige krautige Pflanze. Wurzel kräftig, verzweigt. Bildet zusammenhängende Pflanzenbestände.
30–100 cm. Stängel kahl, blaugrün.
Blumenkrone strahlig, weiß, ca. 0,5 cm breit; vier Blütenblätter, ca. 2,5 mm lang. Vier Kelchblätter. 6 Staubblätter, von denen 4 lang und 2 kurz. Gynoeceum verwachsenblättrig, ein Griffel, eine Narbe. Blütenstand verzweigte, dichte, in der Fruchtphase länger werdende Traube.
Wechselständig, untere gestielt, obere sitzend. Grundständige Blätter länglich – eiförmig, dicht gesägt, Laubblätter schmal, ganzrandig.
Runde-längliche, flache, höchstens schwach an der Spitze eingebuchtete, ca. 2,5 mm lange Schote fast ohne Blattscheide, mit zwei Samen. Stiel der Schote schwach, höchstens so lang wie die Schote.
Schotterige und steinige Meeresufer, Algenwälle.
Juli–August.
Die Breitblättrige Kresse ist im ganzen Land bedroht und geschützt, auch auf Åland.
In der finnischen Schärenlandschaft ist die Breitblättrige Kresse zur besten Blütezeit im Juli-August ein faszinierender Anblick. Die gesamte Pflanze wird dank der hunderten kleinen Blüten ihres verzweigten Blütenstands weiß. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass die Breitblättrige Kresse große, unvermischte Pflanzenbestände bildet. Mithilfe ihres dicken, verzweigten Wurzelstocks breitet sie sich an geeigneten Standorten allmählich immer weiter aus und verdrängt mögliche andere Pflanzen.
Die Breitblättrige Kresse kommt ursprünglich wohl aus den Salzsteppen im Grenzgebiet von Europa und Asien und die Pflanze vermag auch direkt an der Uferlinie der Ostsee zu wachsen, wo sonst keine andere Pflanze gedeiht. Die Wellen oder die Eisbewegungen stören die Pflanze mit ihrem kräftigen Wurzelstock wenig. In Finnland kennt man die Breitblättrige Kresse nur an den kiesbedeckten Stränden und auf Blasentangwällen von Åland, Föglö und Dragsfjärd. Vereinzelt oder als kurzzeitig beständiger Pflanzenbestand wurde die Breitblättrige Kresse auch im finnischen Binnenland gefunden, meist in der Nähe von Häfen. Die Art ist wohl entweder als Samen oder über Wurzelstockstücke mit dem Seeverkehr von irgendwo aus dem Ostseegebiet, wahrscheinlich aus dem Baltikum, nach Finnland gekommen. Die Breitblättrige Kresse gehört zu den Arten, die in Finnland sehr selten sind, südlich des Finnischen Meerbusens jedoch schon recht verbreitet. Die Breitblättrige Kresse ist auch eine alte Salat- und Gewürzpflanze, von der gesagt wird, dass sie nach Senf, Zwiebeln und Salz schmeckt – in Finnland gibt es jedoch keine Angaben über den Anbau der Art. Die finnischen Vorkommen der Art sind schon gut hundert Jahre lang bekannt und nirgendswo wurde weder ein Rückgang noch eine Zunahme beobachtet. Es ist geradezu überraschend, dass sich die gut gedeihende Breitblättrige Kresse nicht in der näheren Umgebung ihrer Vorkommen ausgebreitet hat. Der menschliche Einfluss ist für die Pflanze an ihren kleinen Klippen wohl keine Gefahr.