Einjährige krautige Pflanze.
5–12 cm. Stängel aufsteigend–aufrecht, behaart, zumindest an der Spitze auch drüsig behaart, blütenlose Grundsprosse verholzend.
Blumenkrone strahlig, weiß, ca. 1 cm breit; 5 Blütenblätter, 2-4 mm lang, kürzer als die Kelchblätter (selten länger), schwach zweiteilig, manchmal unterschiedlich in Form und Größe. Fünf Kelchblätter, lanzettlich, spitz, behaart, an der Spitze kahl, breit häutig berandet. 5–10 Staubblätter, meistens 5. Gynoeceum verwachsenblättrig, gewöhnlich fünf Narben und fünf Griffel. Blütenstand zweiästiges Dichasium, 10–40 Blüten; Deckblätter breit häutig berandet.
Gegenständig, sitzend. Blattspreite länglich, behaart, ganzrandig, graugrün.
Zylindrische, gerade – etwas gekrümmte, sich (9–)10-teilig öffnende, 5–7 mm lange Kapsel.
Felsen, der Sonne ausgesetzte Trockenwiesen, sandige Abhänge, Schienenböschungen, Wegränder, Brachland.
Mai–Juni.
Das Sandhornkraut gehört zum Artenbestand offener, trockener und sandiger Umgebungen, der dank der Nässe im Frühjahr im Frühjahr und Frühsommer blüht. Die Blüten der Hornkräuter werden meist von Fliegen und Bienen besucht, allerdings sichert die einjährige Art durch Selbstbestäubung ein gutes Bestäubungsergebnis. Das Sandhornkraut lässt seine Samen heranreifen, vertrocknet und stirbt schon bis zum Hochsommer ab. Die Samen vertragen den Salzgehalt der Ostsee gut und auch Keimlinge können unbeschadet mindestens einen Monat im Wasser treiben. Das Sandhornkraut könnte sich mit der Wasserströmung nach Finnland ausgebreitet haben: Man trifft es relativ selten an der finnischen Südküste, der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in den südwestlichen Schären. Vereinzelt hat man die Art auch im Binnenland weiter nördlich gefunden. Das Sandhornkraut ist ein wesentlicher Teil der naturbelassenen Pflanzendecke der Berg- und Felshügelchen, hat aber vom menschlichen Einfluss profitiert, indem es auf Sportplätzen und an Wegen neue Standorte erobert hat.
Die Unterscheidung des Sandhornkrauts vom Bleichen Hornkraut (C. glutinosum) kann schwierig sein, da beide oft klebrig behaart sind. Die Unterschiede sind jedoch offensichtlich, wenn man sie zu sehen weiß: Die Blütenstiele des Sandhornkrauts zeigen zu Ende der Blütezeit nach schräg unten, die Deckblätter des Blütenstands und die Kelchblätter sind breit häutig berandet; Die Blütenstiele des Bleichen Hornkrauts sind ihrerseits aufrecht oder zeigen nach schräg oben, die Deck- und Kelchblätter sind nur schmal häutig berandet. Das Quellenhornkraut (C. fontanum) unterscheidet man vom Sandhornkraut anhand des Fehlens der blütenlosen Triebe. Die Unterscheidung der kleinen, drüsig behaarten Quellenhornkräuter ohne Grundspross vom Sandhornkraut kann eine Lupe erfordern: Die Spitze der Drüsenhaare des Sandhornkrauts ist kugelrund, beim Quellenhornkraut immer länglich.