Myosoton aquaticum
Mehrjährige krautige Pflanze.
15–40 cm. Stängel schlaff (manchmal aufsteigend), oft reich verzweigt, kantig, brüchig, am Grund kahl, am Oberteil einfach- und drüsigbehaart.
Blumenkrone strahlig, weiß, ca. 1–1,5 cm breit; 5 Blütenblätter, tief zweiteilig (sieht wie 10 Blütenblätter aus), 5–7 mm lang, so lang wie die Kelchblätter oder etwas länger. Fünf Kelchblätter, gestutzt, drüsig behaart. 10 Staubblätter. Gynoeceum verwachsenblättrig, gewöhnlich fünf Griffel, fünf Narben. Blütenstand locker; Deckblätter grün.
Gegenständig, am Unterteil gestielt, am Oberteil sitzend. Blattspreite eiförmig-länglich, am Grund herzförmig – stumpf, ganzrandig, gewellt, kahl – drüsig behaart, dunkelgrün.
Sich fünfteilig öffnende Kapsel, Lappen schwach gespalten.
Ufer, Ufergebüsche, Schwarzerlenmoorwälder, Uferlaubwälder, Grabenränder, Anbauflächen, Häfen, Brachland, Höfe.
Juli–August.
Die Gattung des Wasserdarms umfasst nur eine einzige Art. Man hat versucht, ihn abwechselnd bei den Hornkräutern (Cerastium) und bei den Sternmieren (Stellaria) einzuordnen, aber aufgrund der vielen eigenständigen Eigenschaften hielt man es letztendlich für das Beste, ihn als eigene Gattung abzutrennen.
Der Wasserdarm ähnelt stark der Waldsternmiere (Stellaria nemorum), mit der er auch oft verwechselt wird. Im Aussehen der Pflanzen besteht jedoch ein klarer Unterschied: Der Wasserdarm hat immer einen schlaffen Stängel und seine Blätter stehen dichter als bei der Waldsternmiere. Am Zweig des Wasserdarms befinden sich mehrere sitzende Blattpaare, bei der Waldsternmiere sind die Blätter gestielt. Der Oberteil des Triebs, die Blütenstiele und der Kelch sind beim Wasserdarm drüsig behaart und der Kelch ist ganz matt, die Waldsternmiere ist deutlich kahler und ihr Kelch deutlich glänzend. Die letzte Gewissheit bekommt man nach der Prüfung des Gynoeceums, das beim Wasserdarm fünfzählig, bei der Sternmiere dreizählig ist.
Den Wasserdarm kann man hauptsächlich im Süden Finnlands da und dort finden. Stellenweise wächst er recht verbreitet in Süd-Häme und Südostfinnland, die nördlichsten Vorkommen liegen bei Kainuu und in Nord-Ostbottnien. Der Wasserdarm mag seinem wissenschaftlichen Namen nach feuchte Standorte, diese sind jedoch vielfältig. Man findet den Wasserdarm am Ufer, sogar an vom Meer umtosten Steinen, meist jedoch im Ufergebüsch oder -hain. Er kann im Umfeld von Landungsplätzen und Häfen sowie auch an anderen anthropogen veränderten Stellen vorkommen: Grabenränder, Hauswände, Höfe und Gärten. Der menschliche Einfluss hat dafür gesorgt, dass der Wasserdarm in der finnischen Natur in dem Maße auftritt, dass man sogar annahm, dass er erst mit dem Menschen zusammen in die finnische Natur gekommen sei. Wahrscheinlich ist er aber zumindest teilweise in Südfinnland indigen.