Kratzbeere

Rubus caesius
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    • Wuchsform und Höhe

      Strauch. Oberirdischer Pflanzenbestand zweijährig. 0,5–2 m.

    • Blüte

      Blütenhülle recht groß, gewöhnlich 5-zählig, strahlig. Getrennte Blütenblätter nach außen zeigend, etwa 10 mm lang, weiß, gezähnt. Kelchblätter am Ende lang und spitz, behaart. Viele Staubblätter und getrennte Fruchtblätter. Blüten in traubenförmigen Gruppen.

    • Blätter

      Wechselständig. Gestielt, gewöhnlich dreifach gefiedert. Endblättchen gestielt, Seitenfiederblättchen unsymmetrisch. Alle Fiederblättchen am Ende spitz, stachlich-gezähnt, beidseitig spärlich behaart.

    • Frucht

      Schwarzblaue, mehligmatte Sammelsteinfrucht.

    • Standort

      Waldränder, steinige Laubwälder, Uferlaubwälder und -gebüsche, Wiesen in Laubwäldern.

    • Blütezeit

      Juni–September.

    Die Kratzbeere gehört zur Gattung Rubus, die eine über den ganzen Erdball verbreitete, große und formenreiche Gattung ist. Zusätzlich ist sie taxonomisch problematisch, da sich viele Arten untereinander kreuzen. Die Pflanzen der Gattung Rubus sind krautige Pflanzen oder Sträucher mit Wurzeltrieben. Die oberirdischen Triebe können auch schlaff oder kletternd sowie oft stachelig sein. Die Blätter sind gewöhnlich gefiedert oder eingeschnitten. Die Frucht ist eine Sammelsteinfrucht. In der Gattung gibt es wirtschaftlich wichtige Beerenpflanzen und viele von ihnen werden angebaut.

    Die Kratzbeere hat wie die Himbeere zweijährige Triebe. Sie sind gebogen und verzweigt, wachsbedeckt und blaugrau. Die Behaarung variiert von kahl bis wenig behaart. Sie vermehrt sich wirkungsvoll über ausläuferartige Triebe.

    Auf Åland, dem Verbreitungsgebiet der Kratzbeere, trifft man auch die seltene und geschützte Bereifte Haselblattbrombeere (R. pruinosus) mit schwarzen Beeren an. Die Kratzbeere kreuzt sich mit der Himbeere (R. idaeus). Die Kreuzungen sind aufrechter und stacheliger als die Kratzbeere. Zusätzlich kreuzt sich die Kratzbeere mit der Steinbrombeere (R. saxatilis). Ergebnis ist eine krautartige, breitfiederblättrige und spärlich stachelige Hybride. Die Beeren der Kratzbeere sind essbar, jedoch nicht mit denen der Himbeere zu vergleichen.

    Verbreitungskarte: Lampinen, R. & Lahti, T. 2021: Kasviatlas 2020. Helsingin Yliopisto, Luonnontieteellinen keskusmuseo, Helsinki.