Persischer Bärenklau

Heracleum persicum
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  • Wissenschaftliches Synonym

    Heracleum laciniatum

  • Lat. Name auch

    Heracleum laciniatum

  • Wuchsform

    Mehrjährige krautige Pflanze.

  • Höhe

    150–200 cm. Oft mehrstängelig, Stängel grobbehaart, am Stamm durchgehend rotbraun, bis zu 50 mm dick, hohl, an den Knotenstellen Zwischenwände. Anisartiger Geruch.

  • Blüte

    Blumenkrone strahlig (Randblümchen etwas zweiseitig symmetrisch und größer), weiß, 15–30 mm breit; 5 Blütenblätter, an der Spitze tief eingekerbt. Kelch verkümmert. 5 Staubblätter. Gynoeceum verwachsenblättrig, zwei Griffel, zwei Narben. Blütenstand Doppeldolde, (20–)50–85 Dolden zweiter Ordnung. Hüllblätter der Hauptdolde frühzeitig abfallend, 10–18 Hüllchen der Dolden zweiter Ordnung verbleibend.

  • Blätter

    Wechselständig, gestielt, Blattgrund scheidenartig. Blattspreite länger als breit, auf der Unterseite dichtbehaart, auf der Oberseite kahl, unpaarig gefiedert, 5–7 Fiederblättchen. Fiederblättchen groß, kurz- und breitgefiedert, stumpf gezähnt.

  • Frucht

    Breit verkehrt eiförmige, zweiteilige, schwach geriefte, 7–8 mm lange Spaltfrucht, Ölgänge nur etwas keulenförmig.

  • Standort

    In der Nähe von Ansiedlungen. Auch Zierpflanze.

  • Blütezeit

    Juli–September.

  • Invasivitätsbewertung

    Besonders invasive gebietsfremde Art (Neophyt).

Der Persische Bärenklau ist in keinster Weise eine indigene finnische Art, gesicherte Informationen über seinen Ursprung gibt es allerdings auch nicht. Die Art könnte ursprünglich im Nahen Osten beheimatet sein, von wo sie sich südlich des Kaukasus, als Zierpflanze aber auch bis nach Nordeuropa ausgebreitet hat. Die Härchen der Riesenklauarten enthalten giftige Verbindungen, die in Verbindung mit Sonnenlicht auf der Haut einen ernsthaften, langsam heilenden Ausschlag verursachen. Gelangt Pflanzensaft auf die Haut, sollte dieser sofort mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Nach der Berührung mit dem Saft sollte man mindestens eine Woche lang Aufenthalte in der Sonne meiden. Für Kinder kann die Pflanze richtiggehend gefährlich sein, da die großen Blätter beispielsweise zum Versteckspielen anregen.

Der Persische Bärenklau breitet sich fleißig von seinem Anbauplatz in die nähere Umgebung an feuchte und nährstoffreiche Stellen aus. Besonders in Nordnorwegen ist er zu einer echten Landplage geworden. Auf der Welt kennt man die Art unter dem Namen Tromso Palm, Tromsø-Palme, da sie heutzutage in der Stadt Tromsø in fast jedem Hof wächst. Als guter Konkurrent kann er einheitliche Dschungel von Bärenklau bilden, die jede andere Vegetation ersticken. In den Samen des Bärenklaus sind Verbindungen, die das Wachstum anderer Pflanzen verhindern und letztendlich die Konkurrenten in der Umgebung eines keimenden Bärenklaus absterben lassen. In Finnland geht man aktiv gegen die Pflanze vor, damit der Bärenklau nicht bis zur Plage auswildert.

Die Unterscheidung der Bärenklauarten voneinander ist nicht leicht – als Persischen Bärenklau bezeichnet man mehrere Arten. Eine andere verbreitete Bärenklauart in Finnland, der Riesenbärenklau (H. mantegazzianum) ist oft noch größer, aber für gewöhnlich einstängelig und blüht höchstens ein Mal. Gute Erkennungsmerkmale sind die Färbung des Stängelgrunds und die Behaarung der Blätter, aber das beste Merkmal ist wohl die Form der Fiederblättchen.

Verbreitungskarte: Lampinen, R. & Lahti, T. 2021: Kasviatlas 2020. Helsingin Yliopisto, Luonnontieteellinen keskusmuseo, Helsinki.